- Künstler*in
- Lutz Ackermann
- Titel
-
Ohne Titel
- Jahr
- 1986
- Kunstform
- Skulptur
- Material
- Stahlguß
- Adresse
- Inselstraße 31, 70327 Stuttgart, Wangen
Wer an der Ecke Geislinger Straße/Inselstraße in Stuttgart-Wangen vorbeikommt, wird sie kaum übersehen: eine schwere, eiserne Skulptur von Lutz Ackermann. Seit fast 30 Jahren steht sie dort und wirft immer wieder Fragen auf: Was soll das eigentlich sein – Kanone, Lok oder etwas ganz anderes?
Von der Ausstellung zum Dauerplatz
Die Skulptur entstand Ende der 1980er-Jahre für die Ausstellungsreihe „Plastik im Freien 1988/89“. Damals wurden an verschiedenen Orten in Stuttgart Werke zeitgenössischer Bildhauer im öffentlichen Raum präsentiert. Auch in Wangen entschied sich der Bezirksbeirat für den Standort an der vielbefahrenen Ecke Geislinger Straße/Inselstraße. Geplant war zunächst nur ein einjähriges Gastspiel. Doch die Resonanz war überraschend positiv – so positiv, dass die Stadt die Skulptur schließlich ankaufte und ihr einen festen Platz in Wangen gab.
Was erkennt ihr?
Viele Passanten sehen spontan eine Kanone. Wer aber stehenbleibt und genauer hinschaut, entdeckt andere Formen: Räder, Rundungen, Strukturen, die an eine Lokomotive erinnern. Die Frage bleibt: Handelt es sich um eine Waffe oder um ein technisches Symbol?
Die Idee des Künstlers
Ackermann selbst spricht von einer Faszination durch ein gefundenes Eisenteil, das ihn zu dieser Arbeit inspirierte. Für ihn ist Eisen ein Material voller Gegensätze: Es steht einerseits für Gewalt und Zerstörung – Kanonen, Panzer, Waffen. Andererseits verkörpert es Fortschritt und Innovation – Brücken, Maschinen, Lokomotiven. Seine Skulptur ist also bewusst mehrdeutig, eine Einladung zum Nachdenken über die Doppelrolle von Technik und Material.