- Künstler*in
- Johannes Matthiessen
- Titel
-
Stein der Bewegenden Begegnung
- Jahr
- 2008–2009
- Kunstform
- Skulptur
- Material
- Granit
- Adresse
- Gymnasiumstraße 21, 70173 Stuttgart, Mitte
Auf einem schmalen Grünstreifen im Einmündungsbereich der Gymnasiumstraße in die Theodor-Heuss-Straße, zwischen Bäumen beinahe verborgen, steht ein 11 Tonnen schwerer Granitfindling: der Stein der bewegenden Begegnung. Der Block stammt aus Kandern im Südschwarzwald und wurde im Mai 2008 von Forum 3 e. V. aufgestellt, das an diesem Ort seinen Sitz hat. Damit ist der Stein nicht nur Skulptur, sondern auch sichtbares Zeichen für das Selbstverständnis der Institution im Stadtraum.
Unter der Leitung des Architekten, Bildhauers und Künstlers Johannes Matthiessen entstand bis zum 17. Juli 2009 in einem Langzeitprojekt eine soziale Skulptur im wörtlichen Sinn. Passantinnen und Passanten sowie 84 Jugendliche wirkten an der Bearbeitung des Findlings mit. In der über ein Jahr laufenden Arbeit verwandelte sich der rohe Granitblock Schritt für Schritt in ein gemeinsam geschaffenes Objekt – der Prozess der Begegnung und Beteiligung ist konstitutiver Bestandteil der Arbeit, nicht nur ihr Hintergrund.
In die Oberfläche des Steins sind geschwungene, ineinander greifende Linien eingearbeitet, die alle in Beziehung zueinander stehen. Sie lassen sich als Sinnbild einer „Kultur der Begegnung, der Solidarität und neuer Lebendigkeit“ lesen – so formuliert es die Hinweistafel vor Ort. Der Stein der bewegenden Begegnung steht damit für ein Verständnis von Kunst im öffentlichen Raum, das nicht primär auf Repräsentation zielt, sondern auf das gemeinsame Tun und auf die Frage, wie ein Stein zum Anlass wird, Beziehungen zu stiften.
Dieses Werk ist Teil von Motion Portals Stuttgart der Künstlerin Malika Ali, d. h. im Stadtraum ist dort ein QR-Code zu finden, der eine tänzerische Interpretation der Skulptur zur Verfügung stellt. Mehr Informationen auf motion-portals.org.