- Künstler*in
 - Carsten Nicolai
 - Titel
 - 
                  
Polylit
 - Jahr
 - 2006
 - Kunstform
 - Skulptur, Objektkunst, Medienkunst
 - Material
 - Interaktive Installation
 - Maße
 - 9,62 × 1,2 × 1,2 m
 - Adresse
 - Kleiner Schloßplatz 1, 70173 Stuttgart, Mitte
 
2006 hat das Kunstmuseum Stuttgart das Werk direkt bei Carsten Nicolai in Auftrag gegeben. Der experimentell arbeitende Künstler wurde 1965 geboren und lebt in Berlin. Er befasst sich künstlerisch mit der Verbindung von Musik, Wissenschaft und Bildender Kunst. Häufig nutzt er Licht und Frequenzen. Damit macht er wissenschaftliche Phänomene für Menschen nahbar und verständlich.
Polylit ist eine interaktive Installation in einer abstrakten Form. Ihre Proportionen sind aus dem mathematischen Prinzip des Goldenen Schnitts abgeleitet. Das Kunstwerk besteht aus einer Säule, die aus einem Stahlgerüst geformt wurde. Das kantige Stahlgerüst wurde vorgespannt und mit Scheiben aus Verbundsicherheitsglas verkleidet. Die Scheiben haben die Form eines Oktaeders mit acht Ecken und Kanten. Carsten Nicolai verspiegelte sie mit einer chromhaltigen Beschichtung.
Bei Tag anders als bei Nacht
Wenn es hell ist, könnt ihr euch in der Skulptur spiegeln. Und bei Dunkelheit könnt ihr die Transparenz des Glases bestaunen. Denn Carsten Nicolai hat das Werk innen mit LEDs ausgeleuchtet. So entsteht dieser Effekt bei Nacht. Hoffentlich habt ihr Glück bei eurem Besuch – die Lampen sind leider nicht immer an.
Weitere erstaunliche Wirkungen und Verweise
Das Werk spiegelt auch die umliegenden Gebäude wider. Fragmentarische Bilder des Gebäudes in Kubus-Form entstehen – die Nähe zum Kunstmuseum wird sofort deutlich. Carsten Nicolai setzte ganz bewusst eine weitere Wirkung ein: Die verwendeten Materialien beeinflussen den Mobilfunkempfang. In der nahen Umgebung können tatsächlich keine Anrufe mit dem Handy getätigt werden.
Probiert es aus!
Spiegelt euch in der Säule – einmal von unten, dann vom Podest aus. Erkennt ihr eine Veränderung? Ihr könnt euch auch fotografieren, um die Unterschiede der Spiegelungen festzuhalten. Versucht mal bei Sonnenschein nahe an die Spiegelfläche zu treten und schaut in ihr Inneres. Überraschung: Die Säule ist hohl.